"Unsere Visionen schöpfen aus der Vergangenheit..."
Die beiden vorangegangenen UNIDAY Events gestalteten wir vor dem Hintergrund der Slogans „Die Zukunft aus der Tradition“ und „Wer nicht wiederholt, kann nicht erneuern“. Beide Mottos zielten auf die Erfahrungen aus unserer Vergangenheit. Mit dem Leitsatz des UNIDAY 2011, „Unsere Visionen schöpfen aus der Vergangenheit“, soll an beide vorangegangene UNIDAY Veranstaltungen angeknüpft werden.
Was heute Gegenstand unseres Denkens ist, hat die Menschen in der Vergangenheit bereits beschäftigt- sogar sehr viel umfassender und klarer als uns. Die Geschichte ist die Summe der Tatsachen, welche von Menschen geschaffen wurden, die träumen konnten. Das eigentliche Unglück jedoch liegt nicht darin, dass man seine Träume nicht verwirklichen kann, sondern dass man gar nicht erst träumen kann. Ihre historische Bedeutung haben immer diejenigen verloren, die nicht denken wollten oder konnten. Jeder Traum, jeder Gedanke ließ und lässt sich auch heute noch aus der Vergangenheit inspirieren. Wir, die neue Generation knien nun vor dem Podest der Geschichte nieder, um unser Wissen über Philosophie, Ethik und Kunst anzureichen.
Ja, wir müssen uns mit unserer Geschichte und unseren Problemen befassen. Denn nur solch ein Prozess kann uns am Ende die Möglichkeit bieten, Vergleiche herzustellen. Wie könnten wir uns auch mit anderen vergleichen, wenn wir nicht genügend Wissen über uns selbst hätten? Wir sind keine Gesellschaft ohne Vergangenheit. Die Zivilisation, deren Nachfahren wir sind und die wir vertreten, war in der Vergangenheit richtungsweisend. Der Frage, ob wir diese Vertreterrolle beanspruchen können und ob wir dieser gerecht werden, müssen wir gemeinsam nachgehen.
Wir, das heißt die in Europa lebenden Muslime, werden sehen, dass wir der Menschheit neue und wichtige Impulse geben können, wenn wir- uns nährend aus unserer Tradition- einen gesunden Dialog mit der europäischen Kultur und der europäischen Kunst eingehen. Denn diese Symbiose der Errungenschaften bildent einen idealen Ausgangspunkt für neue intellektuelle Innovationen. Wenn wir gemeinsam davon überzeugt sind, wie essentiell diese Idee ist, werden wir Zeugen von der Geburt neuer Traditionen sein. UNIDAY 2011 wird zeigen, dass wir diesen Weg eingeschlagen haben. Wir wollen mit dem Erbe unserer Geschichte und der Leidenschaft für unsere traditionelle Kunst vor Augen führen, über welche Beiträge wir für diesen Dialog leisten können.
Wir würden uns sehr freuen, sie bei diesem historischen Event begrüßen zu dürfen.
Celal Tüter
Vorsitzender der Studierendenabteilung der Jugendorganisation der IGMG